Fritz-Wichtig

Neulich hatte ich wieder richtig Stress mit ihm.

Ist DER mir auf die Nerven gegangen.

Von wem ich hier schreibe?

Ich wette, Du kennst ihn.

Fritz Wichtig.

Er wohnt in so ziemlich jedem Kopf und macht ein Riesen-Trara, wenn es mal nicht nach seinem Plan läuft.

Dabei sollte es in meinem Kopf eigentlich nach MEINEM Plan laufen – aber neee, der feine Herr Wichtig hat immer etwas zu nörgeln, zu beanstanden, zu reklamieren, zu befürchten.

Und mein „Fritz“ war neulich regelrecht ausgerastet.

Was war passiert?

Eines meiner lang geplanten Projekte war geplatzt.

Nicht schön, aber so etwas passiert.

Aber für den Wichtigtuer in meinem Kopf eine Katastrophe epischen Ausmaßes.

Und Du wirst das kennen:

Etwas geht schief und ein Teil von Dir denkt: „Hmmm, ja blöd! Aber so ist das jetzt eben!“

Während ein anderer, wesentlicher lauterer Teil in Dir brüllt: „Oh, mein Goooott, das durfte nicht passieren! Die ganze Arbeit und wie soll es jetzt bloß weitergehen? Was bedeutet das nun? Und jetzt? Was wenn zukünftig NICHTS mehr gelingt? ….“

Ich bin mir ziemlich sicher, auch Du kennst diesen „Panikmacher“.

Und muss Dir leider sagen: Man wird ihn nicht wirklich los.

Aber das ist durchaus in Ordnung, denn er bewahrt die Vorsicht in uns.

Wenn er nur nicht immer wieder so übelst übertreiben und nerven würde!

Ok, loswerden können wir ihn nicht, aber seine Lautstärke können wir runterregeln.

Wie?

Indem wir ihm etwas wegnehmen.

Quasi sein Lieblingsspielzeug einkassieren:

Die Wichtigkeit.

Wir regeln bewusst die Wichtigkeit runter, von dem, worüber er da gerade Panik schiebt.

Und zack, blubbert er leise im Hintergrund herum, wie Nudelwasser auf Stufe 1.

Ja, mein Plan hat diesmal nicht funktioniert. Ich schaue mir in Ruhe die möglichen Gründe an und dann wird es einen neuen Plan geben.

Ok, bis ich an diesem Punkt war, hatte Fritz 2 Tage Zeit herumzuplärren in meinem Kopf – aber dann war mir wieder eingefallen, dass ich ihn ja selbst wieder besänftigen kann.

Und das ist das Problem:

Wir wissen, dass er übertreibt, aber in all unserem Schreck, der Traurigkeit oder Enttäuschung vergessen wir das und sind ihm vollkommen ausgeliefert.

Aber wenn er Dich mal wieder zum Verzweifeln bringt, dann tritt innerlich ein Stück zurück.

Bleib auf der Bühne, aber beobachte wie ein Zuschauer und frage Dich:

Was passiert hier gerade?

Also: Was passiert hier gerade WIRKLICH?

Und dann ordne es für Dich ein.

Höre was Dein innerer „Fritz Wichtig“ zu sagen hat und dann zieh Deine ganz eigenen Schlüsse und schau, was nun zu tun ist.

Denn Panikmacherei hat uns noch nie weitergebracht – das siehst Du überall, nicht nur in Deinem Kopf.

Einen kühlen Kopf bewahren, anschauen, nüchtern bewerten.

Und Dein kleiner innerer Wichtigtuer hat Pause.

Eine Wohltat!

Zeit zum „richtigen“ Nachdenken, Kraft sammeln – weitermachen!

Meistens hat Fritz Wichtig unrecht mit dem, was er da in unserem Kopf veranstaltet und es ist kein Weltuntergang, wenn mal etwas schief geht, wir was Blödes gemacht, gesagt, entschieden oder erlebt haben.

Vieles mehr, als er uns weismachen will, können wir wieder reparieren, daraus lernen, zukünftig besser machen.

Wie wichtig ist es wirklich?

Was andere denken, dass sie neidisch sind, schief gucken, dass etwas dann doch anstrengender ist oder schwieriger als erwartet?

Ist es wichtig oder ist es einfach so, wie es ist?

Wenn also das nächste Mal Stress in Deinem Kopf auftaucht, dann probiere es mal aus:

Dann regel bewusst die Wichtignahme runter und schau was passiert.

Ja, vieles ist wichtig, aber vieles eben auch nicht – jedenfalls nicht so sehr.

Das zu unterscheiden ist schon eine wahre Kunst, aber wenn wir uns zwischendurch erinnern, dass vor allem wir selbst den Dingen ihre Wichtigkeit beimessen – ist das nicht eine köstliche Erkenntnis?

Also Fritz Wichtig – mach mal wieder halblang! Danke 😉

Liebe Grüße, Moni