Antizweifel-Blog

Wenn andere sagen "Das ist nichts für Dich!" - Dein 4-Punkte-Anti-Zweifel-Plan

von Monika Maleck

Es wollte einfach nicht klappen. Unzählige Castings hatte er besucht, doch kaum jemand wollte ihn.

Dabei war seine Willensstärke wirklich eindrucksvoll, denn er hatte nicht die besten Voraussetzungen mit auf den Weg bekommen.

Durch eine Geburtszange erlitt er einen Nervenschaden im Gesicht, was einen Sprachfehler zur Folge hatte. Von seinem Vater musste er sich anhören, dass er nicht besonders helle wäre und seine Mitschüler hänselten ihn, wegen seines ungewöhnlichen Vornamens.

Einige kleine Rollen ergatterte er, von denen er jedoch kaum leben konnte.

Es musste ein Plan B her: Drehbuch-Autor – das könnte es sein!

Also schrieb er.

Insgesamt 30 Bücher – 29 waren für die Tonne.

Aber dieses eine, das war gut.

Er bot es mehreren Studios an und alle waren hin und weg von der bewegenden Story.

Nur seine einzige Bedingung kam nicht gut an:

Er wollte seine Geschichte nur hergeben, wenn er selbst die Hauptrolle spielen darf.

Aber diesen Typen, den kaum einer kannte und dann noch mit einem Sprachfehler – den wollte keiner.

Er hätte das Drehbuch für gutes Geld verkaufen können, doch er ließ nicht ab von seinem Traum:

Diese eine Hauptrolle.

Irgendwann ließ sich ein Produzent auf den Deal ein. Das Honorar war ein echter Hungerlohn, aber er durfte den Filmhelden spielen und kniete sich voll in die Arbeit.

Genau wie der Protagonist in dem Film hatte auch er sich durchgekämpft und sein Mut, seine Geduld und die Energie, die er reinsteckte, zahlten sich aus:

1977 gewann „Rocky“ drei Oscars. Die Geschichte eines Boxers, der pleite, kaum gebildet und unbekannt war. Der ein gutes Herz hatte und eine große Chance ergriff, an die niemand glaubte, außer ihm selbst.

Es war, als hätte Sylvester Stallone seine eigene Geschichte aufgeschrieben.

Nachdem Jack Nicholson auf der Oscar-Verleihung „Rocky“ als besten Film verkündete, zerrte der Produzent den total verdatterten Stallone mit auf die Bühne.

Was ging ihm wohl durch den Kopf, als er nach dem langen, harten Kampf um seinen Traum da oben stand?

Er sah aus, als fühlte er sich wie im falschen Film und starrte ungläubig vor sich hin, während die anderen die üblichen Danksagungen runterbeteten.

Als der Trupp dann die Bühne wieder verlassen wollte, kam er in letzter Sekunde zu sich und rief ins Mikro:

„To all the Rockys in the world: I love you!“

Er wusste da draußen sind noch mehr.

Mehr von seiner Sorte – mit dem Herzen am rechten Fleck, einem Traum und der Frage im Kopf:

Soll ich wirklich meinen ganzen Mut in diese eine Waagschale werfen?

In jedem von uns steckt doch ein Rocky.

Auch in Dir und in mir.

Welchen besonderen Moment hast Du im Kopf, den Du gerne erleben möchtest?

Es muss ja nicht gleich die Oscar-Verleihung, das Millionen-Imperium oder Schwergewichts-Boxchampion sein.

Auch wenn es vielleicht wehtut, sollten wir Geschichten wie die von Sylvester Stallone einmal näher anschauen und in unseren eigenen Träumen herumkramen.

Viel zu oft sind die doch unter dem Alltags-Mist vergraben – während wir uns abends müde vor den Fernseher werfen oder zur Ablenkung nochmal durch Facebook scrollen.

 

Was ist Dein Plan an dem Du gerade zweifelst?

Wo liegt Deine Baustelle, die Du nicht zu bewältigen glaubst?

Haben Dein Kopf und die anderen recht, wenn sie sagen „Hey, komm lass! Das schaffst Du eh nicht“?

 

Ich habe hier einen 4-Punkte-Plan für Dich, mit denen Du Deine Zweifel auf die Matte schickst:

Deko-Smiley

#1 Zuversicht aufbauen

Am Anfang steht der Mut – ok, der Wille auch und jaaa, ein Plan wäre auch nicht schlecht 😉

Aber Du musst Dich ja irgendwie erst einmal in den Ring wagen.

Nichts hilft da so gut, wie ein vergangener Erfolg oder eine bereits bewältigte Aufgabe.

Diese Momente sind Gold wert.

Nicht nur bei unseren ganz großen Plänen – auch tagtäglich stehen wir doch oft vor Aufgaben und Baustellen, die wir für zu groß oder zu schwierig halten.

Wenn Du es dann schaffst Dir vergangene Erfolge ins Gedächtnis zu rufen, gibt es Dir Energie und die Hindernisse wirken gleich viel kleiner.

 

Wie zum Beispiel mein persönlicher Rocky-Moment:

Er befindet sich auf einem kleinen Berg an der Grenze zu Lappland.

Vor einigen Jahren wurde ich auf ein Wander-Event in Nordschweden eingeladen. 110 km in 4 bis 5 Tagen, fernab von Straßen und Zivilisation.

Aber wie das manchmal so ist, schmeißt einem das Leben sprichwörtlich Knüppel zwischen die Beine. Bei mir in Form einer Nervenerkrankung in beiden Beinen. Und das wenige Monate vor der geplanten Tour.

Nach 10 Tagen Krankenhaus und wochenlanger Physiotherapie meinten die Ärzte, das mit der Wanderung wird nix. Meine Beine funktionierten wieder, aber ein Arzt meinte ich müsste damit leben, dass die Füße nicht mehr ganz in Ordnung kommen würden.

Doch ich wollte uuuunbedingt nach Schweden und so begann ich gemeinsam mit meinem Mann jeden Abend das Gehen zu trainieren.

Lange Rede, kurzer Sinn: Ich bin nach Schweden gefahren und mit meiner Gruppe gewandert.

An Tag 3 war ein kleiner, aber steiler Berg dran. Vor dem hatte ich echt Respekt, denn ich hatte keine Ahnung, ob meine Knöchel und Füße das mitmachen.

Extrem langsam bugsierte ich mich und meinen schweren Trekkingrucksack von einer Felskante zur nächsten und stand schließlich oben.

Ich heulte vor Freude, während mein Wanderkumpel Reini dieses tolle Foto von mir machte.

Mein Rocky-Moment

Das ist bis heute mein „Rocky-Moment“.  Er erinnert mich daran, was ich schaffen kann, auch wenn andere sagen: Komm das wird nix!

Wo in Deiner Biografie ist Dein persönlicher (wenn auch kleiner) Rocky-Moment?

Hol genau den hervor, denn er ist der Beweis, dass Du schaffen kannst, was Du Dir vornimmst – schließlich hast Du auch schon andere Schwierigkeiten bewältigt.

Ruf Dir das ins Gedächtnis, wenn andere oder auch Dein eigener Kopf Dir sagen, Dein Plan wäre eine Nummer zu groß für Dich.

#2 Tu es für Dich – Du brauchst keinen Applaus

So gerne würde ich Dir zurufen:

„Komm, zeig allen, dass Du es drauf hast und dass Du es schaffst!“

Aber es ist doch so, dass wir die meisten Kämpfe mit uns allein ausmachen.

Oftmals erfährt keiner davon, was wir so bewältigen.

Keiner applaudiert.

Aber das ist ok, denn am wichtigsten ist doch, dass Du für Dich selbst antrittst und dass DU am Ende stolz auf Dich bist.

Du musst niemandem etwas beweisen – verfolge Deine Pläne, weil sie Dein Herz glücklich machen und nicht für den Beifall der anderen.

Als ich oben auf dem Berg angekommen war, hatte ich meine Tränen vor den anderen verborgen. Keiner dort wusste von meiner Vorgeschichte und was diese Tour und der Anstieg auf den Berg für mich bedeuteten.

Das war mein Moment, mein Sieg – für mich ganz allein.

Vor Stolz und vor Freude kamen mir die Tränen – und auch ein bisschen aus Wut und Trotz.

Denn wenn ich auf andere, statt auf mich selbst gehört hätte, wäre ich diese Wanderung nicht angetreten und mir wäre dieser besondere Moment entgangen.

Und deshalb finde ich es vollkommen ok und oft sogar besser, erst einmal allein sein Herzensprojekt zu starten oder die Baustelle, die schon so lange vor einem liegt, anzupacken.

So redet Dir keiner rein und Du musst Dich nicht rechtfertigen, wenn es erstmal nicht so klappt, wie Du willst oder es länger dauert als geplant.

Und das Wichtigste: Du musst Dir keine klugen Sprüche anhören oder schiefe Blicke ernten.

Deine Lieblingsmenschen werden Dich ermutigen, doch von allen anderen bekommen wir eher nur all die Wenn und Abers vor die Füße geworfen.

Daher:

Mach Dich nicht abhängig von Lob und Beifall und tue es für Dich.

Ziele setzen

#3 Trainiere

Ohne Vorbereitung geht nichts.

Keiner macht sich selbstständig ohne vorher alles darüber zu lernen (wenn er klug ist 😉).

Keiner nimmt ab, ohne sich vorher über Ernährung und Bewegung zu informieren und keiner kommt ohne Übung einen Berg hoch.

Also eigne Dir an, was Du für Deine Idee, Deinen Plan, Deinen Traum brauchst.

Du musst ja nicht gleich Rinderhälften durch die Gegend schleppen ala Rocky Balboa oder morgens rohe Eier trinken (uurks) 😉.

Denke in Ruhe über sinnvolle Strategien nach und schreibe sie auf.

#4 Frust aushalten

Auch wenn uns das oft nervt: Manche Dinge brauchen einfach Zeit.

Und dazu kommt, dass uns das Leben manchmal einen fiesen Kinnhaken versetzt und wir uns erst einmal wieder berappeln müssen.

Du kannst Dich fürchterlich darüber aufregen und wirst es wahrscheinlich auch tun.

Du kannst allen die Schuld geben: Dir selbst, den anderen, dem Karma … aber es wird Dir nichts nützen.

Dass sich Gefühle wie Frust oder Unsicherheit zwischendurch in Dir breit machen ist normal und kein Zeichen dafür, dass Du etwas falsch machst.

Es ist als würde Dir das Universum zurufen:

Hey, ich habe hier ein paar Widerstände und Rückschläge für Dich. Nur so – um mal zu gucken, ob es Dir wirklich ernst ist mit dieser Sache!“ während es in Gestalt eines alten Box-Trainers mit verschränkten Armen unten am Ring steht und zuschaut, wie Du einen Schlag nach dem anderen einsteckst.

Ja, schönen Dank auch!

NATÜRLICH ist es Dir ernst – also bleibt zäh und bleib dran und wage es ja nicht um einen Kampfabbruch zu bitten!

Diese Phasen sind leider unumgänglich und sie treffen jeden!

„Nobody can hit as hard as life.“ würde Rocky Dir jetzt lässig entgegennuscheln.

Da helfen Dir nur die gute, alte Geduld und natürlich der Fleiß und irgendwann wirst Du schließlich den verdienten Siegtreffer landen.

Einstecken können

Es geht nicht darum „besser“ zu sein, sondern glücklich!

Ich bin kein Fan von „höher-schneller-weiter“! Aber ich halte liebend gerne und unbedingt die Fahne hoch, wenn es gilt seine eigenen Träume und Ziele im Blick zu behalten.

Wir werden heute so extrem geflutet mit Ablenkung und mit schlechten Nachrichten. Da sind unsere eigenen Pläne schnell verschüttet.

Geschichten wie die von Rocky oder von meinem Berg sollen Dich daran erinnern, dass Du die Gelegenheiten nicht verpassen solltest, viele tolle Momente zu sammeln auf die Du stolz sein kannst.

Und dazu musst Du weder reich, noch schön, schlank, fit oder gebildet genug oder sonst was sein. Die Welt ist voll von Geschichten, die Dir beweisen, dass Du einfach so antreten kannst, wie Du gerade bist.

Die Sache ist nur, dass Du es auch tust.

Dass Du Dich traust und Dich nicht ablenken lässt.

Lass Dich nicht von den Wenn und Abers einschüchtern und drücke Dich nicht vor der Arbeit, die es erstmal kostet.

Nicht dass Du irgendwann alt und grau in Deinem Schaukelstuhl sitzt und denkst:

Ach Mist, da war doch noch was!

Also: Gebißschutz rein, Handschuhe an und ab in den Ring!

… womit ich im übertragenen Sinne sagen will:

Becher Tee kochen, Zettel und Stift nehmen und Deine Strategie aufschreiben.

Überschrift: Was ich ab morgen in Angriff nehme!

 

Und mit der Rocky-Melodie im Kopf

verabschiedet sich für heute

Moni