Deine Biochemie
Deine Biochemie

Dieser Text beginnt wie eine klassische Love-Story, nämlich mit dem Satz:

Es ist kompliziert! 😉 … aber etwas Wissen um das Thema lässt Dich vieles klarer sehen!

Das Feld der Biochemie ist wirklich „tricky“. Viele Experten sind unterschiedlicher Meinung und neue Studien, bringen immer wieder neue Erkenntnisse zutage.

Diese Auflistung hier soll keine wissenschaftliche Ausarbeitung sein – denn ich bin weder Ärztin und noch eine Fachfrau in Zell-Biologie. Dennoch ist es mir wichtig, das Thema „Biochemie“ hier auf meinem Blog zu erwähnen, da es ein wichtiger Knackpunkt ist, wenn es um Deine Stimmungslage geht!

Womit wir schon zu Punkt #1 kommen:

#1 Schuld sind nicht immer Deine Lebensumstände …

… wenn Du Dich traurig oder unruhig fühlst oder schlecht schlafen kannst.

Alles hängt mit allem zusammen und beeinflusst sich gegenseitig – das gilt nicht nur für das Universum, sondern auch für Deinen Körper und Deinen Geist.

Nicht nur das, was Dir alles so begegnet, beeinflusst Deine Stimmung, sondern auch wie Du Dich bewegst, wie Du denkst und wie Du Dich ernährst.

#2 In Deinem Kopf befindet sich eine Chemie-Fabrik

Bei jedem Gedanken läuft im Gehirn eine biochemische Reaktion ab. Dein Gehirn sendet diese als Signale an Deinen Körper. Sozusagen als Boten, die eine Nachricht übertragen. Der Körper regiert sofort und schickt eine Botschaft zurück, indem er sich so fühlt, wie das Gehirn bzw. Du in dem Moment denkst.

Das ist alles gut und schön und macht keine weiteren Probleme. Es sei denn, Du bleibst für lange Zeit in negativen Gedanken stecken. Das passiert leicht bei einem Groll, einer Ungerechtigkeit oder einem Schicksalsschlag, der Dich beschäftigt und den Du in Gedanken immer wieder durchspielst.

Für Deinen Körper ist es dann so, als würde er es immer und immer wieder erleben und Deine Zellen schwimmen buchstäblich in dem üblen Chemiecocktail, den Deine Gedanken da zusammenbrauen.

Auf Dauer kann Deine Körperchemie dann zu Deiner Persönlichkeit werden und prägt dann Dein Denken, Fühlen und Verhalten. Während Du Dich fragst, was zum Teufel eigentlich mit Dir los ist.

Aus diesem Grund ist eine gute „Psychohygiene“ so wichtig – wie zum Beispiel das Stoppen des negativen Gedankenkarussells.

Denn irgendwann wird es nicht bei schlechten Gefühlen – ausgelöst durch die Körperchemie – bleiben und es können sich psychosomatische Erkrankungen hinzugesellen, vom verspannten Nacken bis zu Problemen mit Magen und Darm.

Chemie Witz
Chemie Witz

#3 Deine Zellen können sich gegen eine Veränderung wehren

Versuchen wir dann willentlich diese Gedankenschleife zu durchbrechen und nehmen uns vor, zukünftig anders zu denken, bricht in unserem Körper erst einmal das Chaos aus.

Über die Jahre ist Dein Körper regelrecht süchtig nach dem Chemiecocktail geworden. Und eine Veränderung Deines emotionalen Musters ist dann für ihn fast so wie ein Drogenentzug. Dessen solltest Du Dir bewusst sein!

Wenn Du Deine Gewohnheiten änderst, kommt es erst einmal zu einem Durcheinander und Körper und Geist brauchen eine Weile, um sich umzustellen.

In dieser Zeit solltest Du also lieber nicht Deine Gefühle als Barometer dafür hernehmen, ob Deine angestrebte Veränderung sofort glückt. Dein Kopf kann eine Kursänderung recht schnell entscheiden, aber Dein Körper braucht etwas länger. Die vom Körper verinnerlichten Gefühle müssen erst überwunden werden.

Wenn man um diese Vorgänge nicht weiß, kann der Veränderungsprozess recht frustrierend sein

und wird auch recht schnell wieder abgebrochen wegen: „Klappt nicht … so bin ich halt!“

Mir selbst ist es am Anfang auch so ergangen. Unglaublich, wie kompliziert wir doch sind und wo überall Fallstricke lauern können!

Um aus einer negativen Spirale herauszukommen hilft nur Bewusstheit und ein unbedingter Wille.

Tu so als ob.

Zum Beispiel: Empfinde Dankbarkeit für das, was Du bereits erreicht hast, oder was bereits gut läuft. Du kannst auch trainieren Freude zu empfinden, bevor es im Außen einen Grund dafür gibt. Dein Körper unterscheidet da nicht zwischen Innen und Außen. Durch beharrliches Dranbleiben änderst Du Deine Körperchemie und dadurch Dein Fühlen, Denken und Erleben.

Schreib Dir kleine Notizzettel, um dran zu bleiben.

Bleib positiv
Sei wie ein Proton

#4 Das Gehirn neu „verdrahten“

Veränderst Du Deinen Blick auf die Welt (im Idealfall zum Positiven 😉) oder lernst Du neue Dinge, verändert sich auch Dein Gehirn. Das Gleiche gilt für freudvolle Gedanken … für ängstliche leider auch.

Indem Du anders denkst als bisher, kannst Du also – neurowissenschaftlichen Erkenntnissen zufolge – tatsächlich Dein Gehirn verändern.

Durch mentales Training (also über Deine Vorstellungskraft) können sich die Schaltkreise in Deinem Gehirn umorganisieren.

#5 Du „fühlst“, was Du isst

Was Du isst, wirkt immer auch auf Dein Gehirn und auf Deinen Darm, der wiederum Signale an das Gefühlszentrum sendet. Und selbst Dein Immunsystem hat der bei Deiner derzeitigen Stimmung ein Wörtchen mitzureden. Unterschätze nicht das komplexe Nervengeflecht Deines Körpers.

Dass zum Beispiel Nährstoffmangel oder eine schlechte Darmflora Auswirkungen auf das Gemüt haben, ist inzwischen gut erforscht und wissenschaftlich belegt.

Und daher:

#6 Vorsicht mit Zucker!

Ein hoher Zuckerkonsum ist einer der Übeltäter für Übergewicht und Diabetes – das weiß jeder. Aber er kann auch Deine Stimmungslage beeinflussen – und leider nicht zum Guten.

Wie das kommt? Deine Nervenzellen sind sensibel und nicht für zu hohe Zuckerwerte gemacht.

Aber wer kennt das nicht:

Zur Stimmungsaufhellung erstmal einen Schokoriegel oder ein schönes Stück Kuchen genießen. Zum Vertreiben von schlechter Laune funktioniert das leider nur kurzfristig, wenn überhaupt.

Studien belegen: Industriell verarbeiteter Zucker kann Depressionen begünstigen. Gemeint ist hier verarbeiteter Zucker z. B. in Süßigkeiten, Kuchen, Eis oder Cola.

Das gilt für alle Zuckerarten, die zugesetzt wurden. Also Haushaltszucker, aber auch Trauben-, Rohr- oder Fruchtzucker – wenn dieser zugesetzt wurde und nicht noch im Apfel steckt, der komplett gegessen wird.

Achtung: Auch stärkehaltige Lebensmittel werden im Körper zu Zucker: besonders Getreide, Reis, Nudeln und Kartoffeln.

In Zahlen bedeutet das laut wissenschaftlicher Studie:

Wer mehr als 67 Gramm Zucker am Tag zu sich nimmt, entwickelt innerhalb von 5 Jahren eine höhere Wahrscheinlichkeit (über 20 %) an psychischen Störungen (z. B. Depressionen, Angstzuständen) zu erkranken. Bei allen „Vorbelasteten“ erhöht sich dieser Wert noch.

Empfohlen wird, unter einem täglichen Verbrauch von 40 Gramm zu bleiben – was für alle „Schokoholiker“ erschreckend wenig sein dürfte 😉.

Zucker Warnung
Zucker Warnung

#7 „Ersatzdrogen“ für eine bessere Stimmung

Was kann also als Ersatz für Deinen nächsten Jieper auf Süßes herhalten?

Obst ist hier natürlich der vitaminhaltige Klassiker.

Wem das zu langweilig ist, der mache sich einen Smoothie aus verschiedenen Früchten.

Wer dafür gerade keine Zeit hat, der schnappt sich geröstete Kokosraspel – die schmecken süßlich, ohne gezuckert zu sein. Und auch Nüsse sind ein guter Ersatz-Snack in stressigen Zeiten.

Rümpfst Du auch über all das die Nase, dann wähle Zartbitter-Schokolade, statt Schokoriegel und tausche das dicke Stück Kuchen gegen einen Keks. Kleine Mengen langsam genießen, dann hast Du schon einiges an Zucker eingespart.

Ist ja für einen guten Zweck 😉

Zudem kann Zimt hier und da als Zuckersatz herhalten (z. B. im Müsli) und wer nicht gerne Obst isst, der tauscht es gegen eine Möhre – die auch süßlich schmeckt.

 

#8 Glückshormone zum Essen … und Hören

Interessant ist: Bananen, Schokolade und Ananas zum Beispiel enthalten viel vom Glückshormon Serotonin. Aber für Deine Stimmung hilft Dir das erstmal nicht viel, da es die Blut-Hirn-Schranke nicht passieren kann. Serotonin muss im Gehirn selbst gebildet werden und dazu braucht es Tryptophan.

Ein günstiges Tryptophan-/Aminosäurenverhältnis haben: Warme Milch mit Honig, Pasta mit Parmesan, reife Bananen, Bitterschokolade, getrocknete Feigen und Datteln – sie wirken entspannend, zufriedenstellend und beruhigend.

Zudem sind auch Musik oder gute Gespräche eine wohltuende Serotonin-Quelle!

Gut essen
Gut essen

#9 Bewegung – Wer rastet, der …

… bekommt schlechte Laune! Und das nicht zu knapp!

Durch ausreichend Bewegung hingegen wird besonders viel Blut durch Deinen Körper gepumpt und alle Zellen werden mit mehr Sauerstoff versorgt.

Sport baut zudem Stresshormone wie Adrenalin und Cortisol ab – welche sich sonst negativ auf Deinen Körper und Deine Stimmung auswirken würden.

Schon eine halbe Stunde Spazieren am Tag wirkt bereits positiv! Du brauchst also nicht einmal Gewichte zu stemmen, um Dich besser zu fühlen.

Also ab nach draußen mit Dir 😉.

 

#9 einhalb …

ein Halber daher, weil wir über diesen Punkt nicht so ausführlich sprechen werden, denn er spricht bereits für sich 😉:

Die weibliche Menstruation … *verlegenräusper*

Jede Frau (und übrigens auch jeder Mann, der mit einer Frau zusammenlebt … „Hallo Schatz!“) weiß:

Diese Tage im Monat stellen eine hormonelle Herausforderung für den Körper dar! Bei der einen mehr, bei der anderen weniger. Und das drückt sich leider meist auch in der Stimmung aus.

#isso 😉

Leben ohne Kuchen
Leben ohne Kuchen

Du siehst: Ja, es ist kompliziert!

Aber es ist auch hilfreich, mal davon gehört zu haben.

Dieses Thema ist riiiiiiesig und bei der Recherche habe ich viele Stunden in wissenschaftlichen Berichten und in meinem Bücherregal verbracht.

Und was nun?

Jetzt weißt Du: Wenn Du Dich schlecht fühlst, obwohl gerade nicht wirklich etwas passiert ist – kann Deine Körperchemie die Ursache sein.

Und mit diesem Wissen hast Du neue Einflussmöglichkeiten schlechte Laune oder innere Unruhe loszuwerden oder gar nicht erst heraufzubeschwören.

Sieh es als Vorbeugemaßnahme:

  • Horche in Deinen Körper
  • Überprüfe regelmäßig Deine Gedanken
  • Geh an die frische Luft
  • Überdenke einen hohen Konsum von Ungesundem

Es ist gut, das alles mal gehört zu haben, aber mach Dich damit auch nicht verrückt.

Alle neun Punkte wirst Du sicher nicht perfekt abarbeiten können – das gelingt mir auch nur in Maßen und das ist in Ordnung. Wir sind Menschen und kein zu 100 % regulierbares Chemie-Kraftwerk.

Auch bei der Biochemie gilt, wie bei so vielen Dingen:

Die Dosis macht das Gift!

Und so bin ich der Meinung:

Mal ein gutes Stück Kuchen kann nicht schlecht für die Seele sein 😉!

… und damit verabschiedet sich, mit prüfendem Blick auf die Uhr, ob wohl der Lieblingsbäcker noch geöffnet hat

Moni

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