Gehen oder bleiben
Gehen oder bleiben

… und als Bonus gibt es zu den 4 Tipps noch eine schockierende Tatsache obendrauf 😉.

 

Spoiler: „Stell Dich einfach tot!“ gehört nicht zu den Tipps 😉.

Obwohl diese Methode bei vielen beliebt ist.

Die wohl spektakulärsten „Sich-tot-Steller“ in der Tierwelt sind die Opossums. Wittern sie Gefahr, schmeißen sich die Schlingel auf die Seite – so richtig mit Zunge raushängen lassen und so.

Und als i-Tüpfelchen lassen sie noch einen stinken Schleim aus dem Hinterteil rinnen. Eine Masche, die hundertpro funktioniert – denn einem müffelden, toten Tier geht wohl jeder lieber aus dem Weg und tadaaaa – das gewitzte Beuteltier hat wieder seine Ruhe!

Auch wir Menschen beherrschen eine solche Technik und stellen uns manchmal lieber tot, als einer neuen Herausforderung.

Nur nicht ganz so eindrucksvoll, wie das Opossum und eher geruchlos 😉.

Zu finden ist diese Taktik häufig vor Türen und zwar vor diesen sprichwörtlichen Türen, die sich hinter einem schließen.

Du weißt schon – das mit dem „Es schließen sich Türen und Neue öffnen sich …!“

Und wo ist das Problem?

Genau hier:

„Man weiß, was man hat. Und wer weiß, was man bekommt!“

– steht als Warnung fett auf dem Türschild.

Kleine Info zwischendurch:

Hier kannst Du Dir den Text auch von mir vorlesen lassen:

Gehen oder bleiben? - 4 Tipps zum Umgang mit Türen

von Monika Maleck

Spruch Katze
Katze will durch

Wären wir alle lässige Draufgänger und richtig heiß auf das Unbekannte, wäre das kein Thema … aber … ähm … die meisten von uns sind doch eher von der Fraktion „Sicherheitsexperte“ … immer schön mit Reiserücktrittversicherung und so. (Ja – ich auch 😉)

Lieber Vorsicht statt Neugier und Sicherheit statt Abenteuer!

Oft wurde uns genau das bereits seit der Kindergartenzeit gepredigt – in der Hoffnung, dass es sich bewährt. Und überhaupt:

Veränderung und Ungewissheit sind bäbäh!

Und so fährt manch einer seit 12 Jahren an den gleichen Urlaubsort oder hält an der Beziehung oder dem Job fest, obwohl es schon lange nicht mehr passt.

Damit sind wir nicht allein:

Die meisten Menschen stehen nicht auf Veränderung.

Sie fürchten sich davor und scheuen oft auch den Aufwand – jaaaa, Veränderung ist IMMER auch mit Arbeit verbunden … und zusätzlichen Aufwand finden die meisten eher nur so mittelgeil.

Spruch Werkstatt
Spruch Werkstatt

Unzähligen Entscheidungen müssen wir uns im Laufe der Jahre stellen, aber „Türen“ sind besonders tricky! Weil wir vor der Wahl stehen:

Gehen oder bleiben?

Sind der Job, die Beziehung, der Wohnort etc. für mich noch das Richtige oder nicht?

Kaum hast Du Dir diese Frage gestellt, postieren sich bereits einige üble Gesellen vor der Tür, mit der Du gerade liebäugelst:

Die Reue brüllt Dir entgegen: „Du bist ja wohl bescheuert!“ – während der geringe Selbstwert auftaucht und Dir tausend Gründe aufzählt, weshalb diese Tür absolut nichts für Dich ist. Und dann hält das schlechte Gewissen auch noch ein selbst gemaltes Pappschild hoch:

„Bitte gehen Sie weiter! Es gibt hier nichts zu sehen!“

Du willst grad noch Dein Bauchgefühl befragen, aber es hat sich bereits eingeschüchtert in die hinterletzte Ecke verkrümelt.

Was tun? Du willst es nicht vermasseln.

Gehen oder bleiben? Gehen oder bleiben?

Ewigkeiten wringst Du Dein Gehirn aus und was kommt dabei herum?

Nichts.

Aber bevor Du jetzt davon träumst, wie schön es doch wäre, einfach ein süßes, schlaues Opossum zu sein und bereits langsam auf die Seite kippst – kommen hier schnell

4 wirksame Tipps zum Umgang mit „Türen“:

 

#1 Ein Schaukelstuhl für die Entscheidungsfindung

Vielleicht möchtest Du Dich für einen neuen Weg entscheiden, weißt aber, dass sich dadurch eine Tür für immer hinter Dir schließt und Du eventuell auch Menschen enttäuschst.

Kein Wunder, dass man eine solche Entscheidung ewig vor sich herschiebt.

Manchmal entscheidet irgendwann der Leidensdruck für uns und schleift uns (meist quälend langsam im Schneckentempo) durch die Tür.

Und was ist mit dem Bauchgefühl? Sollte das entscheiden?

Ein gutes Bauchgefühl zu haben ist immer hilfreich. Doch oft ist es nur sehr zart und leise und wird daher leicht von unserer Angst vor dem Unbekannten und den vielen „Wenn und Abers“ überdeckt.

Sicher kennst Du das: Du versuchst in Dich hineinzuhorchen und da ist nichts als Anspannung.

Also besser andere befragen?

Ratschläge von anderen finde ich persönlich eher schwierig. Denn gehen musst letztendlich Du und dann ist es blöd, wenn man später denkt:

Hätte ich bloß nicht auf die anderen gehört!

Zudem kennst nur Du allein alle Fakten und Gefühle rund um Dein „Türen-Thema“.

 

Ich bin ein großer Fan des Aufschreibens – denn in unserem Kopf spuken immer nur die gleichen sorgenvollen Gedanken umher.

Mach Dir eine Liste. Aus dem Kopf auf´s Papier, dann sieht man vieles bereits klarer und kann besser abwägen.

Frage Dich:

Was gewinne ich, wenn ich a) dableibe, wo ich bin oder wenn ich b) durch diese Tür gehe?

Spruch Drehtür
Spruch Drehtür

Oder setz Dich in den Schaukelstuhl

Eine gute Übung, die Dir als Entscheidungshilfe dienen kann, ist der Schaukelstuhl. Der, in dem Du sitzt, wenn Du alt bist und auf Dein Leben zurückblickst.

Wie wirst Du am Ende Deines Lebens über genau diese Tür denken, vor der Du heute stehst?

Stell Dir diese Frage schon heute.

Und in diesem Zusammenhang kommen wir auch zu der bereits angekündigten schockierenden Tatsache:

Du bist länger tot, als lebendig!

Bääähhm!

Ja, Dich daran zu erinnern ist fies – ich weiß!

Aber bei besonders wichtigen oder „schwerwiegenden“ Türen kann dieser „Umstand“ bei der Entscheidungsfindung hilfreich sein und Dich vor einer ewigen Aufschieberitis bewahren.

Auf jeden Fall gilt aber:

Überstürze nichts, aber schiebe es auch nicht Jahre vor Dir her. Denn das kostet Unmengen an Energie – das wirst Du sicher schon festgestellt haben.

Und das ist auch das Schlimme an diesen Türen, vor denen wir uns herumdrücken. Dieses Zweifeln, hadern, abwägen, es im Kopf immer wieder durchspielen und all diese Wenn und Abers. Sie zermürben Dich, lenken Dich ab und machen Dich müde.

Noch nie war es so einfach und gleichzeitig so schwierig

Heute gibt es unendlich viele Türen (sprich Wahlmöglichkeiten) und für viele macht es das noch schwieriger.

Allerdings konnte uns auch noch nie so wenig passieren, wie heute – wenn wir eine Tür hinter uns schließen. Jedenfalls was unsere „Grundsicherung“ betrifft.

Für Deinen Kopf und Dein Herz ist es aber immer ein mehr oder weniger großes Drama.

Wie leicht oder wie schwer es einem fällt, ist zudem auch Typ-Sache – die einen stecken es leichter weg als andere. Und es ist auch eine Sache unseres Selbstwertes und unserer Erfahrungen, die wir bereits mit „Türen“ gemacht haben.

Türen-Auswahl
Türen-Auswahl

Und wenn Du Dich doch gegen die Tür entscheidest?

Dann tue es bewusst und bitte nicht, weil Dich jemand überredet hat, wegen des schlechten Gewissens oder Deiner Furcht vor dem Unbekannten.

Es ist völlig ok, eine Tür dann letztendlich und nach reichlicher Überlegung doch abzufackeln – aber entscheidest Du Dich gegen sie, dann frage Dich:

Was muss sich ändern, wenn ich hierbleibe?

Und irgendetwas wird sich ändern müssen, denn sonst hättest Du nicht mit der anderen Tür geliebäugelt!

 

Und wenn Du gehst?

#2 Gib Anspannung ab

Ja genau! Ist die Entscheidung gefällt, ist erstmal tief durchatmen angesagt.

Denn je nachdem um welche Art von Tür es geht, bedeutet die Entscheidungsfindung einen großen Kraftakt. Und Du solltest vor dem nächsten Schritt erstmal alles sacken lassen und versuchen etwas zur Ruhe zu kommen.

Du kannst auch aktiv etwas gegen die Anspannung tun, denn wahrscheinlich wirst Du sie auch körperlich spüren. Geh raus an die frische Luft, atme tief.

Akzeptiere, das was ist.

Dass Du jetzt an dem Punkt bist, wo Du nun mal bist. Dass Du für Dich eine Entscheidung getroffen hast und Dich auf den Weg machst.

Akzeptiere auch schon heute, dass Dich einige für Deinen Schritt feiern werden, aber andere vielleicht auch eher nicht applaudieren.

 

Und dann folgt der nächste Schritt:

#3 Bereite Dich vor!

Überstürze nichts Hals über Kopf. Plane den Schritt durch die Tür, indem Du alle Vorkehrungen triffst, die Du vorher erledigen kannst.

Und frage Dich auch:

Mit wem muss ich vorher sprechen? Wen muss ich alles vorbereiten auf meinen Schritt?

Schreib es Dir auf! In Ruhe.

Vielleicht gibt es auch etwas, dass Du vorher noch lernen oder organisieren solltest. Wenn es zum Beispiel um den Schritt in die Selbstständigkeit oder einen neuen Wohnort geht.

Hau nicht einfach so ab, ohne zu wissen, wo Du landen und was Du dort brauchen wirst!

 

#4 Such Dir Verbündete und Komplizen

Hast Du eine fette Fort-Nox-Stahltür vor Dir, dann macht es Sinn Deine persönliche Panzerknackerbande als Unterstützung zusammenzustellen.

Sorg dafür, dass jemand da ist, der Dich ermutigt.

Wer ist auf oder an Deiner Seite, wenn Du gehst?

Das können Freunde oder Familie sein oder auch ein Steuerberater, ein Ausbilder oder ein Mentaltrainer, der Dich vorbereitet (ich wüsste da jemanden 😉). Oder google nach Gruppen, die sich bereits zu Deinem Thema zusammengeschlossen haben und sich gegenseitig unterstützen.

Wer gehört zu Deiner Gang? Auf wen kannst zu zählen, wenn´s eng wird?

Dein wichtigster und allerheiligster Verbündeter solltest bei dem Ganzen natürlich Du selbst sein!

Denn ohne Dich läuft da gar nichts.

Und so mache Dir bewusst, dass Du das meistern wirst.

Dass Du Dir unterwegs das aneignen kannst, was Du brauchst und können musst.

Das hast Du bereits in vielen anderen Bereichen Deines Lebens hinbekommen 😊.

Deine Gang
Deine Gang

Ich weiß, wie schwierig das alles ist

Denn ich selbst habe auch schon Türen hinter mir geschlossen.

Und ich muss gestehen: Ich gehöre auch eher zu den „Sicherheitsexperten“ und bin kein Riesen-Fan des „Durch-Türen-gehens“. Ich bin nie durch eine gegangen, ohne gefühlt eine Millionen Stunden darüber gegrübelt zu haben.

Durch eine bin ich auch unfreiwillig und im hohen Bogen geflogen (es war eine „Job-Tür“, weil ich meinen Traumberuf wegen einer Krankheit aufgeben musste).

Lange Zeit dachte ich, ich würde nie darüber hinwegkommen, aber heute bin ich glücklich mit dem, was ich jetzt tue.

Und das ist es:

Du weißt immer erst was es mit Dir macht, wenn Du den Schritt gegangen bist.

Fliegst Du unfreiwillig durch eine Tür, gilt es damit klarzukommen und neu anzufangen.

Schließt Du selbst eine hinter Dir, schleppst Du vielleicht ein schlechtes Gewissen und ein „Was-wäre-Wenn“ mit Dir herum. Aber ich kann Dir sagen:

„Was-wäre-Wenn“ wohnt auf beiden Seiten der Tür 😉.

Ob nun freiwillig gegangen oder nicht – der Staub muss sich erst wieder gelegt haben und einfach und schmerzfrei ist es selten.

Also denke nicht, dass Du etwas falsch gemacht hast, wenn die ersten Schritte wehtun. So „Türen“ sind immer erstmal schwierig!

Aber es gibt auch immer etwas zu gewinnen, wenn wir mutig sind.

Deko Banner

Zum Glück gibt es diesen einen Satz, der mir oft geholfen hat – ich habe ihn mir so oft vorgebetet, bis er zu einer Überzeugung wurde:

„Egal was passiert – ich werde damit fertig!“

Natürlich kann es hinter der Tür auch anders sein, als Du erwartest oder Dir erhofft hattest – doch Du musst ja nicht dortbleiben und suchst Dir dann eine neue Tür!

Vielleicht hast Du noch immer ein mulmiges Gefühl bei dem Ganzen, vor allem weil Dein Verstand die „Was-alles-schiefgehen-kann“- Alarmglocken läutet.

Daher möchte ich hier noch den amerikanischen Schriftsteller Elbert Hubbart zu Wort kommen lassen:

„Der größte Fehler, den Du im Leben machen kannst, ist die permanente Angst einen Fehler zu machen!“

Also stell Dich lieber nicht tot – es sei denn in Kanada begegnet Dir ein Braunbär. Dann kann Totstellen Dein Leben retten😉.

So oder so: Du kannst stolz auf Dich sein!

Es ist wirklich mutig, sich den schwierigen „Türen“ im Leben zu stellen. Egal, ob Du hindurchgehst oder sie bewusst doch verschlossen lässt.

Die Hauptsache ist doch, dass DU für DICH und zu Deinem Besten entscheidest und niemand anderes!

Und genau das ist mir das Wichtigste, das ich Dir hier mitgeben möchte:

Lass nicht die Trägheit, die Furcht, den Leidensdruck oder andere Menschen für Dich entscheiden, sondern schau Dir alles in Ruhe an und entscheide DU!

 

… und damit verabschiedet sich für heute, den Opossum-Style für immer ablegend

Moni

Du kennst jemanden, der auch schon ewig vor einer Tür herumschleicht? Dann teile gerne diesen Text.